45.23 Ich war vorher von vorher von vorher ... vor Uendlichkeiten da

 

BETENDER RUF

 

(5 Min. der Stille)

 

Der Verlauf des Wesens bringt eine Neuheit, eine Innovation in jedem einzelnen der Menschen mit sich.

Neuheit und Innovation.

Diese Fähigkeit desLebens... wird gekennzeichnet durch den Enthusiasmus, das Entdecken, die Neugierde, das Lernen, den Genuss..., sich jeden Tag und alltäglich in der Umgebung zu entdecken, bis man sich in dem Schoß eines unendlichen Universums annimmt, nicht als Ende, sondern als Anfang.

Folglich eine Bahn ohne Ende noch Anfang.

Und es geschieht... es geschieht, dass in dem Verstreichen dieses Verlaufs Schwüre, Versprechen, Projekte auftauchen … und eine Unmenge an Möglichkeiten des Bewusstseins, welche die Evolution hin zu dieser Fülle des Universums blockieren, stauen  können. Oder vielmehr –und das wäre seine Funktion (diese Verstreichens) die Art und Weise zu verstreichen zu läutern –wegen dieser Versprechen, wegen dieser Projekte, wegen dieser Ideale-…

Und das geschieht in dem Maße, wie wir in der Lage sind zu schätzen, zu werten und diese Versprechen, diese Projekte, diese Ideale … evolutionieren zu lassen … und sie mit Schattierungen, mit Konversionen, mit Revisionen zu bereichern.

Und mit Treue (span.: ‚fidelidad’[1]).

Ja. Dieser Glaube, der sich auf unterschiedlichen Stufen, die man nimmt, niederlegt. Und die es uns dadurch ermöglicht –diese Treue (span.: ‚fidelidad‘)- den Glauben zu sammeln, indem man sich in dem Projekt, in dem Versprochenen, in dem Idealisierten gibt.

 

Umgekehrt, wenn das Projekt, die Idee, die Widmung radikalisiert wird, dann wird es zum „Zwang”, dann verbleibt es unter dem Plan genannt „Schicksal“, welches das Wesen ‚un-veränderlich‘ macht, „un-veränderlich”: ja, es neigt zu wiederholten Modellen, weit über das Notwendige für die Umwandlung hinaus.

Der Betende Ruf betont, dass wir Wesen des Universums in kontinuierlicher und permanenter Zwischenbeziehung sind.

Wir sind poröse Schwämme..., die ihrerseits aufnehmen und ausdrücken was wir sind.

 

Genauso wie im Laufe der kleinen Geschichte, die wir von unserer Anwesenheit an diesem Ort des Universums kennen, wurden diverse Fraktionen des Lebens aufgenommen, die unseren Code der Möglichkeiten konfigurierten... und die ihrerseits mutierten –und sie mutieren weiterhin-, genau nach dieser neuen Disposition des Wesens suchend: sich gemäß des Feinfühligen, Gefühlten, Emotionalen, Spirituellen(!), im Busen des Universums konfigurieren; im Schoß des Schöpfer Mysteriums: unserem Ort des Auftauchens unserer ewigen Existenz...

In unserem Bewusstsein anwesend zu sein, darf man nicht von der Knospe ausgehen, geboren zu werden. Vorher gab es ein „Vorher”, ein „vorheriges Ewig”, das uns in einem bestimmten Augenblick antrieb aufzukeimen, sich zu manifestieren.

Mein Geburtsdatum ist ein Anschein, ein Aufenthalt der Konfigurierung. Aber vorher von vorher von vorher… von Unendlichkeiten(!) gab es mich.

 

In der Mehrheit der Fälle werden wir uns nicht daran erinnern. Aber ja, in der Mehrheit der Fälle, in dem Eifer, uns in dem zu entdecken, was wir sind, fühlen wir es schon.

 

Und mich vor meiner ‚Geburt’ (span.: ‚naci-miento’) zu fühlen, projiziert mich hin zu dieser Ewigkeit.

 

Und dieses gläubige Bewusstsein … stört weder eine Glaubensrichtung, noch irgendeine Philosophie, noch irgendeine Religion, noch irgendein Tun...

Es ist nicht taktlos. Es ist die Gnade unserer wahrhaften und authentischen Präsenz, die sich nicht an einer Rigidität festhält, sondern die sich in einer Ewigkeit referenziert.

 

Das ist so ähnlich wie wenn man bemerkt –als ein ganz kleines, winzig kleines Beispiel(!)-... wenn man sich bewusst wird, dass diese oder jene Tendenz oder diese oder jene Augenfarbe von einem Vorfahren herrührt, der im XVII. oder XVIII. Jahrhundert kam...

- Ah!

Die stammt nicht von meinem Geburtsdatum, noch von meiner Zeit in der Schwangerschaft ab.

Das, was man heutzutage „Erbe” nennt, bringt uns zum Grenzenlosen (span.: ‚sinfines‘). Nicht „Ende” (span.: ‚confines‘). Ohne Ende (span.: ‚sinfines‘). Was mit dem Wissen (span.: ‚conoci-miento[2]), das wir haben, endlich wird.

Aber das Beispiel ist wertvoll genug, um zu sehen, dass unsere Vorfahren-Nachkommen nicht fixiert sind, nicht an ein Datum und an eine Zeit gebunden sind.

 

Und so ist es, wie uns unser Bewusstsein etwas mehr beiträgt, als physische Ableitungen, Datierungen, Daten...

Und das macht uns offen für eine Fantasie, für eine Suche… und die Kombination von Möglichkeiten.

 

„Möglichkeiten gleichzeitig tun”, wodurch wir Radikalismen, auflösen, wir die Treue demgegenüber anwachsen lassen, was SIE uns offenbaren … und wir öffnen uns gegenüber einer heiteren, kreativen Präsenz.

 

(2:30 Min. der Stille)

 

Die Spezies ist derzeit zwischen radikalen Kernen, besitzergreifenden Kernen, egoistischen Kernen, Kernen der Macht hin- und hergerissen...

Und sie kombinieren sich neu… und sie manifestieren ein Leben der Furcht, der Angst, des Kummers, der Sorge...

 

In immer komplexeren Komplikationen gefangen …, Situationen, in denen die ‚Entdeckungen’ neue Schwierigkeiten schaffen.

 

Die Positionierung der Spezies in der Hedschra der Macht, der Herrschaft, der Kontrolle, der Manipulation... führt uns zu einer Unterdrückung des Bewusstseins, zu einer Dressur und zu einem Gehorsam im Leben, welcher im Moment Macht, Herrschaft und Kontrolle ist, wenn es doch so ist, dass wir einem unendlichen und schöpferischen Universum angehören.

 

So ist es, dass uns der Betende Ruf hin zu unserer Beschaffenheit fördert, die nicht Sklavin irgendeiner Spezies ist, und noch weniger ihrer eigenen Spezies, sondern die Feinabstimmung und Synchronizität mit der Präsenz im Universum ist, die eingetaucht ist in dem Mysterium des Ereignisses des Lebens.

 

Und so ist es, dass wir mit unserem Bewusstsein von Universum… diese obsessive Präsenz der Macht, der Kontrolle, der Herrschaft, der Manipulation bemerken können, die einige wenige über anderen  errichten.

 

(2 Min. der Stille)

 

Die Wege der Produktion, des Gewinns, des Überflusses… bringen die Spezies zur Kontrolle, zur Sicherheit, zum Misstrauen…

Und so tauchen die Grenzwege, die Etikettierung der Ländereien, die Zäune, die Schutzwälle auf...

 

(2 Min. der Stille)

 

Und so ist es, dass es aufgrund der Situation in dem Verstreichen angebracht ist, die Rufe, die uns aufmerksam machen, zu beachten.

Die uns davor warnen, nicht in Erleichterung (im Sinne von Bequemlichkeit), in Abhängigkeit, in den sinnlosen Gehorsam, der aber seine Vorteile hat, einzutreten, in die Kontrolle und die Hegemonie der Egozentrik, in den Eigentumswahn des Protagonisten...

All das ist Nährboden hin zur Egozentrik und der Selbstverherrlichung, der uns ein Klima des Misstrauens erzeugt…

Und folglich ein Klima der Vorurteile, welches der Nährboden der Diskussion ist.

Und von daher zur Gewalt… in seinen multiplen Formen führt

 

 

 

 

 

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[1] Fidelidad: Fi = Fe (Glaube), de= (dar=geben), dad= (gebt)

[2] ‚Conoci‘- (ich kannte, ich wusste) ‚miento‘ (ich log)